Messier 87


Objektdaten


Ort / Datum :   Grasberg/Otterstein, Februar 2008
Scheinbare Ausdehnung:   ca. 8,3' x 6,6'
Wahre Ausdehnung:    
visuelle Helligkeit:   8,6 mag
Flächenhelligkeit:   13,0 mag
Sternbild:   Vir
Entfernung:   ca. 54 Mio. Lj
Besonderheiten:  

Info: siehe unten!!

   

 

Aufnahmedaten


Teleskop :   12" Newton bei f/5,7
Montierung :   Alt 5 ADN
Kamera:   Atik 16 HR
Belichtungszeiten:   L: 11x 10mini, RGB: je 6x 5min
Besonderheiten:  

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Messier 87:

Die riesige elliptische Galaxie Messier 87 ist die alles dominierende Galaxie des Virgo-Galaxienhaufen. Berühmtheit hat diese Galaxie durch eine Aufnahme des Hubble-Space-Telskops (HST) erlangt. Dabei ist es der deutlich ausgeprägte Jet, der in keiner anderen Galaxie so deutlich zutage tritt und für die Wissenschaft von besonderer Bedeutung ist.

Im Zentrum dieser Riesengalaxie befindet sich ein superschweres Schwarzes Loch. Um dieses Schwarze Loch herum rotiert eine Plasmascheibe (Akkretionsscheibe) mit Temperaturen von mehreren Millionen Kelvin. Die Rotation dieser Scheibe und intensive Strahlung sorgen für eine Ladungstrennung der Elementarteilchen, eine elektrische Spannung wird aufgebaut, so dass elektrische Ströme fließen können. Die daraus resultierenden Magnetfelder bündeln die heiße Materie und schleudern sie in Form eines Strahls zu beiden Seiten der Drehebene heraus.

6500 Lichtjahre weit erstreckt sich der sichtbare, fast Lichtgeschwindigkeit erreichende Teilchenstrom von seiner Quelle aus in den Raum. Tatsächlich reichen solche Jets aber deutlich weiter, bis zu 300 000 Lichtjahre sind schon ermittelt worden. Der erste Nachweis dieses Jets wurde übrigens von Herber Curtis erbracht. Im Jahre 1918 konnte er auf tiefen Aufnahmen von M87 diesen Jet erkennen.

Die von uns abgewandte Seite dieses Strahls können wir nicht im sichtbaren Licht beobachten. Erst mit Hilfe von Radio- und Röntgenteleskopen ist es möglich, die Auswirkungen des von uns abgewandten Jets nachzuweisen.

Dass es diesen schon länger vermuteten Jet auch auf der uns abgewandten Seite von M87 gibt, konnte aber erst durch den Zusammenschluss mehrer Radioteleskope erkannt werden. Dazu wurden verschiedene Radioteleskope in den USA und Europa so vernetzt, dass die damit gewonnenen Aufnahmen 50-mal schärfer wurden, als Aufnahmen mit dem HST. Wegen der starken Abstrahlung von Radiowellen wird M87 auch “Virgo A“ genannt. M87 ist die stärkste Radioquelle am Himmel

Dass wir Amateure nicht auf verlorenem Posten bei dieser Galaxie stehen, soll diese Amateuraufnahme zeigen. Schon recht deutlich ist der Jet zu erkennen.