NGC 7635 - Blasennebel


Objektdaten


Ort / Datum :   Grasberg/Otterstein, August 2013
Scheinbare Ausdehnung:   ca. 15' x 8'
Wahre Ausdehnung:    
visuelle Helligkeit:   11 mag
Flächenhelligkeit:    
Sternbild:   Cas
Entfernung:   ca. 7100 Lj
Besonderheiten:  

Info: siehe unten!!

     

Aufnahmedaten


Teleskop :   14"-Newton bei f/3,4
Montierung :   Alt 7 ADN
Kamera:   Atik 4000 M
Belichtungszeiten:   Ha: 17x 10 min, [O-III]: 7x 10 min, [S-II]: 9x 10 min
Besonderheiten:    
     

 

NGC 7635 - der Blasennebel:

Die Milchstraße ist von zahlreichen und sehr verschiedenen Nebelgebieten durchzogen. Intensive Beobachtung unter dunklem Himmel zeigt uns bereits mit kleiner Optik, und vielleicht auch schon mit dem bloßem Auge, dunkle Regionen, die sehr ausgedehnte Bereiche überspannen. Es sind Molekülwolken, die mit Staub durchsetzt sind. Befinden sich energiereiche Sterne in der Nähe, leuchtet der enthaltene Wasserstoff durch Ionisation. Bei all der großen Vielfalt im Verlauf der Milchstraße sind sich diese H-II-Regionen, wie man die leuchtenden roten Bereiche korrekt nennt, doch sehr ähnlich. Die Vorgänge zwischen den heißen Sternen und umgebender Materie führt zu typischen Erscheinungen, die wir in fast allen derartigen Regionen wiederfinden.
Ziemlich genau in der Mitte, zwischen Kassiopeia und Kepheus befindet sich eine recht kompakte Region, die man getrost ebenfalls zu diesen H-II-Regionen zählen kann. Verlängert man die beiden hellen Sterne Alpha Cas und Beta Cas um das Doppelte, trifft man diese Region ziemlich sicher. Der nah gelegene offene Sternhaufen Messier 52 hilft bei der Suche. NGC 7635, der Blasennebel, lässt aber schon durch seiner Bezeichnung vermuten, dass es sich um ein besonderes Objekt am Himmel handelt. Diese Blase befindet sich innerhalb einer dieser H-II-Regionen. Hier hat ein äußerst energiereicher Stern Materie abgegeben und schleudert sie noch immer in seine Umgebung. Mit der mindestens vierzigfachen Masse unserer Sonne weist dieser Stern (SAO 20575) eine vieltausendfache Aktivität im Vergleich zu unserer Sonne auf. Sterne, die sich in diesem Stadium befinden, wurden nach den beiden Forschern benannt, die diese Gattung untersucht haben. Charles Wolf und Georges Rayet sind die Namensgeber dieser Sterne und somit nennt man sie Wolf-Rayet-Sterne. Kommt es durch die Einflüsse dieses Sterns es zu einer besonderen Ausbildung der umgebenden Nebelmaterie, wird dieses Gebiet Wolf-Rayet-Nebel bezeichnet.
Dieser Heiße WR-Stern hat nun ein blasenähnliches Gebilde erzeugt, dass durch die abgegebe Außenhülle des Sterns erzeugt wird. Der Stern beschleunigt die Materie und verteilt sie kugelförmig in den Raum. Dort, wo diese Materie mit der vorhandenen dünnen Wasserstoffwolke kollidiert, leuchtet der Bereich auf und erscheint uns als diese Blase. Sobald der WR-Stern seine Aktivität einstellt, was in wenigen Millionen Jahren der Fall sein wird, wird auch diese leuchtende Gasblase wieder verschwinden. Zurzeit hat diese Blase einen Durchmesser von ca. 10 Lichtjahren und ist etwa 7100 Lichtjahre von uns entfernt.

Die Aufnahme:
Da es sich um eine H-II-Region handelt, ist eine Aufnahme im Schmalbandverfahren sinnvoll.
Bei der Bearbeitung kann man den größten Kontrast von der so genannten Hubble-Palette erwarten. Dabei werden die Aufnahmen [S-II] = rot, Ha = grün und [O-III] = blau zugeordnet.