IC 410


Objektdaten


Ort / Datum :   Grasberg/Otterstein,  September / November 2012
Scheinbare Ausdehnung:   50`X 50'
Wahre Ausdehnung:    
visuelle Helligkeit:   7,5 mag
Flächenhelligkeit:    
Sternbild:   Aur
Entfernung:   12000 Lj
Besonderheiten:  

Info: siehe unten!!

   

 

Aufnahmedaten


Teleskop :   14"-Newton bei f/5,3
Montierung :   Alt 5 ADN
Kamera:   Atik 4000 M
Belichtungszeiten:   Ha: 23x 15min , [O-III]: 14x 10 min, [S-II]: 11x 10 min
Besonderheiten:   Schmalbandaufnahme, bearbeitet als Hubblepalette
   

Bi-Color-Version:

 

IC 410 - eine riesige H-II-Region im Fuhrmann:

Der Fuhrmann ist eines der markanten Sternbilder des Winterhimmels. Die gelbliche Kapella (Alpha-Aur), der Hauptstern des Fuhrmanns, springt uns schnell ins Auge und erleichtert uns die Orientierung sofort. Gegenüber befindet sich Beta-Tau und stellt die Verbindung zum Stier dar. Ziemlich genau zwischen diesen beiden auffälligen Sternen finden wir helle offene Sternhaufen und die beiden großen Nebelgebiete IC 405 und IC 410.

IC 410 ist eigentlich ein typischer leuchtender Gasnebel, der von seinen enthaltenen jungen Sternen zum Leuchten angeregt wird. Die bizarren Strukturen, die innerhalb des Nebelgebietes auffindbar sind, machen dieses Objekt allerdings äußerst interessant. Die enthaltenen Strukturen kann man einerseits auf Stoßfronten zurückführen, die durch Sternwinde angetrieben werden, andererseits finden wie dunkle Gebiete, die unsere Aufmerksamkeit ebenso fesseln.
Bei den dunklen Strukturen handelt es sich um Molekülwolken neutralen Wasserstoffs, die durch ihren enthaltenen Staub das Licht blockieren. Sie lassen also das Licht dahinter liegender Sterne nicht durchscheinen und werden von uns oft einfach als Dunkelwolken bezeichnet. Immer wieder kommen Fragen hinsichtlich dieser beiden "Kaulquappen" auf. Nun, sie sind das Resultat von Sternwinden, die am Sternentstehungsprozess innerhalb der Molekülwolken, beteiligt sind.
IC 410 hat einen Durchmesser von ca. 50 Bogenminuten. Bei einer Entfernung von 12 000 Lichtjahren ist dieses Gebiet also in etwa 170 Lichtjahre groß. Mal zum Vergleich: den bekannten Orionnebel misst man mit maximal 20 Lichtjahren.

Diese Aufnahme ist eine reine Schmalbandaufnahme. Sie wurde in den Farben der so genannte Hubble-Palette bearbeitet, bei der [S-II] für rot, H-alpha für grün und [O-III] für blau eingesetzt wird. Mit dieser Technik ist es möglich, die Strukturen besonders deutlich abzubilden. Es ist eine Methode, die von der NASA speziell für derartige Aufnahmen entwickelt wurde. Ist es nicht phantastisch, dass uns Amateuren derartige Methoden heute wie selbstverständlich zur Verfügung stehen?